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Die Siedlungsgeschichte und Städtegründungen der Mark Brandenburg im Mittelalter basiert vornehmlich auf ihrer landschaftlichen Entwicklungsgeschichte. Die flachen, mit ausgedehnten Wäldern bewachsenen Hügellandschaften sind hauptsächlich eiszeitlichen Ursprungs. Kennzeichnend sind aber die vielen Seen. Damit ist die Mark Brandenburg eine der wasserreichsten Landschaften Europas. Ursprünglich von germanischen Semnonen, Langobarden und Burgundern bewohnt, wurde das Land Ende des 6.Jh. durch die Völkerwanderung von verschiedenen slawischen Stämmen besetzt. Brennabor (Brandenburg), aber auch Spandow(Spandau) bildeten Zentren der Heveller, Köpenick das der Spreewaner. Bis ins 11. Jh. blieben dies die größten Zentren. Karl der Große errichtete rund um sein Reich Marken, die es sichern sollten. In den Grenzmarken entwickelte sich ein lebhafter Handel mit Magadoburg (Magdeburg) als wichtigstem Handelsplatz. Im Winter 928/29 eroberte König Heinrich I. Brennabor. Sein Sohn, Otto I. bemühte sich, die deutsche Herrschaft mit Hilfe der Kirche weiter zu festigen. Er gründete mehrere Missionsbistümer (z.B. 946 Bistum Havelberg, 948 Bistum Brandenburg). 983 ging das Land nach verschiedenen Slawenaufständen der deutschen Herrschaft verloren und erst mit dem Wendenkreuzzug 1147 versuchten deutsche Territorialherren, ihre Herrschaft wiederzuerlangen. Kaiser Lothar III. vergab 1134 den deutsch gebliebenen Teil der Markgrafschaft an den Askanierfürsten Albrecht von Ballenstedt (der Bär). Er eroberte auch die Prignitz und das Havelland zurück. Der slawische Fürst Pribislaw, der in Burg und Siedlung Brandenburg residierte, hatte sich dem christlichen Glauben zugewandt. Nach seinem Tod erbte Albrecht sein Land. Die Grenze verlief nun an der Havel von Spandau bis Burg Bötzow(Oranienburg). Albrecht verlegte nun seinen Sitz in die Festung Brandenburg und nannte sich fortan Markgraf von Brandenburg. Sein Sohn, Otto I. festigte und vergrößerte das Erbe seines Vaters. Durch planmäßige Besiedlung sicherte er sein neu gewonnenes Territorium.Das weitgehend entvölkerte Land wurde eingedeutscht indem man Siedler ins Land holte. Die Natur bildete ein nahezu unzugängliches Gelände, das nur durch entsprechende Planung und unter enormem Kraftaufwand kulturell erschlossen werden konnte. Träger der Siedlungen waren Markgrafen und die wenigen Adligen, die auf eigene Rechnung unter den Markgrafen Dörfer anlegten. Spandau blieb lange Zeit Ausgangspunkt für die stetige Osterweiterung. 1175 wurde es zur Burg ausgebaut. Otto II. herrschte von 1148 bis 1205, Albrecht von 1205 bis 1220. Die Kolonisation schritt voran und im 12./13.Jh. entstanden fast alle Städte der Mark. Auch der größte Teil der heutigen Dörfer wurde in dieser Zeit angelegt. Etwa ein Drittel der Bevölkerung waren zu dieser Zeit Slawen. Sie wurden weder ausgerottet noch vertrieben. Vielmehr fand eine weitgehend friedliche kulturelle Durchdringung statt. Mitte des 14. Jh. kam es dann allerdings zu Verboten. Die Slawen durften weder den Zünften angehören, noch erhielten sie das Bürgerrecht. Die Erzbischöfe in Magdeburg erwiesen sich zunehmend als macht- und siedlungspolitische Konkurrenten, mit denen Albrecht und seine Nachfolger wiederholt zusammenstiessen. Albrechts Söhne Johann I. und OttoIII. regierten bis 1266/67 die Mark gemeinsam. In ihre Regierungszeit fällt die erste urkundliche Erwähnung von Cölln(1237) und Berlin(1244), Frankfurt und Bernau. Spandau erhielt das Stadtrecht. 1236 wurde auch Stargard brandenburgisch. Um 1250 wurden die Lande Barnim, Teltow, Templin und die nördliche Uckermark endgültig deutsch. Hinzu kamen die Neumark und die Lausitz. Seit 1157 gelang es den Askaniern, ihre Amtsrechte in Herrschaft Kraft eigenen Rechts umzuwandeln. Amtsgüter, Lehen, Gerichtsrechte, eigene und verlehnte Burgen wurden in einer Landesherrschaft zusammengefasst. 1307 wurde die Vereinigung von Berlin und Cölln vollzogen. Unter Otto IV.(regiert 1267-1308) erreicht die  Markgrafschaft ihre größte Ausdehnung und reicht bei seinem Tod bis in pommersche und mecklenburgische Gebiete. Waldemar starb als letzter askanischer Fürst kinderlos und die Mark fiel als erledigtes Reichslehen an das Reich zurück. Bezeichnend für den nun folgenden Verfall der Mark war ihr häufiger Besitzerwechsel. Von 1324 bis 1370 hatten die bayrischen Markgrafen die Gewalt über Brandenburg. Diese wurden 1373 vom luxemburgischen Kaiserhaus abgelöst.  Kaiser Karl IV. setzte seinen Sohn Sigismund ein. Dieser hingegen (seit 1387 ungarischer König) hatte sich finanziell total übernommen. Daher verpfändete er 1388 für eine halbe Million Goldgulden Brandenburg an seinen Vetter Jobst von Mähren. Er beutete die Mark rücksichtsloser als alle seine Vorgänger aus. Die wirtschaftliche Situation, gerade des niederen Adels, verschlechterte sich im  14.Jh. massiv. Viele Ritter griffen zum Schwert. Durch eine erfolgreiche Fehdeführung hofften sie, standesgemäß weiterleben zu können. Hier sahen sie auch eine gute Möglichkeit, den eigenen Besitz legal zu vergrößern. Der Aufstieg in den Kreis der Schloßgesessenen stand hier an erster Stelle.Die Fehde war von jeher ein legitimes Mittel, um sein Recht durchzusetzen. Sie unterlag strengen Regeln, die durch eine starke Landesherrschaft kontrolliert werden sollten. Dies war in Brandenburg nicht der Fall und so genügte der kleinste Anlass. Man plünderte Dörfer und nahm zahlungskräftige Gefangene, die man gegen Lösegeld wieder eintauschen konnte. Alle Stände, auch außerhalb Brandenburgs, versuchten auf diese Weise zu Geld oder sonstigem Reichtum zu gelangen.Das unter Druck geratene freie Rittertum wollte durch Politik auch die Unabhängigkeit seines Standes bekräftigen. In Brandenburg schafften es vor allem die Quizows, mit dieser Politik zu einer der reichsten und mächtigsten Familien aufzusteigen. Das trug ihnen und der ganzen, sich befehdenden Ritterschaft bei späteren Geschichtsschreibern den Namen "Raubritter" ein. 1411 starb Jobst von Mähren. Sigmund, mittlerweile deutscher Kaiser, setzte 1411 den Hohenzoller Burggrafen Friedrich IV. von Nürnberg (Friedrich I. von Brandenburg) als erblichen Statthalter für das Kurfürstenamt  Brandenburg ein. Er stoppte die allmähliche Auflösung der ritterlich-militärischen Lehensordnung. In Fortsetzung seiner Politik führte Friedrich II. 1450 eine umfassende Reform des Lehnswesens durch. Er schränkte die Macht der Landesstämme ein und unterwarf die bis dahin unabhängigen Städte.

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